Du gründest gerade dein eigenes Business? Oder du willst ein Re-Design für dein bestehendes Logo? Was wäre dazu besser geeignet, als ein Logo? Diese 6 Tipps verhelfen dir zum Erfolg und garantieren ein Logo-Design, dass langfristig deine Firme präsentiert.
Logo-Design Tipp 1: Die richtige Aussage hübsch verpackt
Stell dir das Design deines Logos als von dir formbares Gesicht deines Unternehmens vor. Es ist das Aushängeschild deiner Firma. Deswegen sollte das Logo den entsprechenden Stellenwert würdig einnehmen. Wichtig hierbei ist, dass es nicht nur „cool“ aussieht, sondern deine Dienstleistungen und/oder Produkte widerspiegelt und deine Zielgruppe anspricht. Denn: im Marketing geht es nur zweitrangig um Selbstdarstellung. Du willst Umsatz generieren und musst dich positiv im Gedächtnis deiner Kunden*innen verankern. Neben dir (und deinen Mitarbeitern*innen) soll deinen Kunden*innen das Logo als Erstes in Erinnerung kommen und mit ihm der Firmenname.
Damit dein Logo den richtigen Ton trifft, stell dir folgende Fragen (oder lies nochmal in deinem Business-Plan nach):
- Wie heißt mein Unternehmen? Gibt es einen treffenden, prägnanten (und erläuternden) Slogan?
- Was biete ich an?
- Wofür soll das Logo stehen? Welche Werte vertrete ich mit meinem Business?
- Was hebt mich von der Konkurrenz ab?
- Wer ist meine Zielgruppe? Was gefällt meiner Zielgruppe?
Mit diesen Antworten hilfst du deinem*r Designer*in bei der Erstellung von Logoentwürfen sehr. Anhand deines Businessmodells und deiner Zielgruppe kann entschieden werden, welcher Stil zu dir passt. Um nur ein paar Richtungen für die Logoerstellung zu nennen: schlicht, elegant, verspielt, massiv, leicht, zart, …
Dein Logo kann typografisch mit ein bis zwei passenden Schriften für deinen Namen oder einzelne Buchstaben als Wortmarke, mit abstrahierten Elementen als Bildmarke oder aus einer Kombination (Wort-Bild-Marke) bestehen. Um dein Logo bestmöglich für verschiedene Zwecke verwenden zu können, kommt auch eine zusätzliche Variante mit Slogan in Frage.
Logo-Design Tipp 2: Bunt wie der Regenbogen?
So vielfältig wie die Auswahl an Farben und Farbkombinationen sind ebenso die Tücken der richtigen Farbauswahl. Mit folgenden Regeln bist du auf der sicheren Seite:
Regeln für Logo-Farben
- Die Logofarbe muss nicht dringend deine persönliche Lieblingsfarbe sein. Sie sollte zu deinem Produkt, deiner Dienstleistung oder einer symbolischen Assoziation passen und deiner Zielgruppe gefallen. Wie viele 50-jähriger Männer würden schon einen rosa-pinken Rasierer kaufen? Es müssen nicht alle Klischees erfüllt werden. Jedoch ist es ratsam, die eigene Zielgruppe nicht zu verschrecken.
- Verwende nicht mehr als 2 verschiedene Farben in deinem Logo. Ausnahmen bestätigen die Regel: verschiedene Symbolwerte, wie die der Farbverlauf als sinkender Energiebedarf im Logo von IMK im Startbild, können diese Regel außer Kraft setzten.
- Jedes Logo sollte einfarbig und schwarz-weiß ebenso gut erkennbar sein, wie in Original-Farben. Vor allem für Kopien, Scans, Stempel und Co. ist dies ein entscheidender Vorteil. Für Online- und Print-Werbemittel sowie Werbetechnik – welche Aufmerksamkeit erregen sollen – kann durchaus ein weißes Logo auf farbigem Hintergrund benötigt werden (z.B. ein weißes Logo auf einem Auto in dunkler Farbe oder in der farbigen Navigation deiner Website).
Logo-Design Tipp 3: Typografie und Schrift
Schriftgruppen & Schriftauszeichnung
Schriften werden in folgende Gruppen eingeteilt:
- Gebrochene Schriften
- Römische Schriften
- Lineare Schriften
- Serifenbetonte Schriften
- Geschriebene Schriften
| Ein sehr ausführliche Erläuterung zur Typografie findest du im Typolexikon. |
Diese unterscheiden sich in Neigung von Anstrich und Symmetrieachse, dem Vorhandensein und der Ausprägung von Serifen, dem Strichkontrast und vielem mehr. Somit erzielen Sie unterschiedliche Wirkungen. Beachte beim Logo-Design, nicht mehr als 2 Schriftarten zu verwenden und die Schrift-Gruppen vorteilhaft zu kombinieren.
Hinzu kommen verschiedene Schriftschnitte, wie Extralight, Light, Regular, Italic, Semibold, Bold, Extrabold, … sowie die Nutzung von Groß- und Kleinbuchstaben.
Schriftwahl bei der Logoerstellung
Ich empfehle dir, folgende Tests bei deinen Favoriten und Lieblingsschriften durchzuführen:
- Großbuchstaben & Kleinbuchstaben
- Zahlen
- Umlaute Ää Öö Üü ß
- Sonderzeichen €@ (!?+*#“&/|)
Im Laufe des Business-Alltages wirst du all diese Zeichen benötigen. Es wäre doch ärgerlich, wenn du auf deinen Werbemitteln z.B. deine E-Mail-Adresse nicht angeben kannst, weil bei deiner Schrift das @ fehlt.
| Achtung: Schriften unterliegen dem Urheberrecht und nicht jede Schrift darf ohne Lizenz genutzt werden. Ich empfehle dir, bevor du teure Schriftarten kaufst, zuerst auf Portalen wie Google Fonts nach kostenlosen Schriftarten zu stöbern. |
Logo-Design Tipp 4: Die Optik und der menschliche Verstand
Jetzt kommen wir zu dem Tipp, der die Optik deines Logos neben Schrift- und Farbwahl elementar beeinflusst: Linienführung, Ausrichtung, Winkel und die Gestaltungsgesetze.
2 Grundregeln für die Erstellung deines Logos
Diese 2 Grundregeln finden in allen meinen Logoentwürfen Anwendung:
- Richte so viele Außenlinien und Abstände wie nur möglich aneinander aus.
- Die Winkel im Logo sollten – wenn möglich – die gleiche Größe haben.
Damit kannst du gewährleisten, ein optisch stimmiges Logo zu erhalten.
Gestaltungsgesetze für dein Logo-Design
Weiterhin verhelfen die Gestaltungsgesetze zu einem optimierten Gesamtbild.
Das Gesetz der Nähe, das Gesetz der Gleichheit und das Gesetz der Symmetrie besagen, dass eine geringe Entfernung, ein ähnliches Erscheinungsbild (Form, Farbe, Orientierung, Größe, …) oder eine symmetrische Darstellung eher Zusammengehörigkeit suggerieren. Elemente mit gleicher Ausrichtung/Bewegung werden ebenso zusammengehörig wahrgenommen (Gesetz des gemeinsamen Schicksals). So werden die Buchstaben beim Grafika-Design-Logo als zusammengehöriges Wort empfunden und ergeben ein Gesamtbild.
Unser Geist neigt dazu, angedeutetes zu ergänzen (Gesetz der Fortsetzung). Im Fall von meinem Grafika-Design-Logo wird der linke Bogen des angedeuteten und angeschnittenen „G“ durch den Schriftzug „Grafika“ weitergeführt und vervollständigt.
Beim IMK-Logo kommt das Gesetz der Geschlossenheit zum Tragen: obwohl das durch den Energie-Pfeil angedeutete Haus an der rechten Seite nicht geschlossen ist, ergänzt und vervollständigt unser Geist das Bild und erkennt somit dessen Bedeutung.
Besonders wichtig bei der Logogestaltung ist die Abstraktion und das Weglassen von überflüssigen Details. Somit ist es leichter erfassbar und dein*e Kunde*in kann sich eher daran erinnern. (Gesetz der Prägnanz oder einfachen Gestalt)
Verbundene Elemente werden als eins wahrgenommen (Gesetz der Verbundenheit). Dies kann z. B. das Gesetz der Nähe redigieren: Die Kreise sind vertikal näher aneinander, werden durch die Verbindung allerdings horizontal verbunden.
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Logo-Design Tipp 5: Anwendung
Bei all den Regeln und Stilen darf man eins nicht vergessen: das Logo soll Verwendung finden. Die geplanten und zukünftigen Nutzungen betreffende Aspekte dürfen nicht vernachlässigt werden. Ausschlaggebend sind beispielsweise Strichstärke und das geometrische Grundformat (quadratisch, rechteckig, rund, oval, …).
Folgende Nutzungsweisen verdeutlichen den Stellenwert:
- Print & Werbemittel (hohe Auflösung nötig)
- Web (verschwinden Linien bei geringer Auflösung/Pixelanzahl?)
- Social Media (sehr kleines Profil-Vorschaubild oder nur im Titelbild?)
- Stempel (Linienstärke und Einfarbigkeit beachten)
- Produkt-Branding über Verpackungen, kleine Etiketten oder Gravur auf Holz, Metall, …
Logo-Design Tipp 6: Dateigrößen und -Formate
Dein*e Designer*in ist fertig mit deinem Logo und du bist zufrieden? Super, dann vermeide nun noch die letzten Fehler mit meinen Tipps:
- Du benötigst dein Logo in verschiedenen Größen, Dateiformaten und Farben
- Größen (Pixel-Größe abhängig vom Logoformat)
- Groß: mit hoher Auflösung für den Druck oder vektorbasiert (unbegrenzt skalierbar)
- Mittel und Klein: Webanwendungen, Social-Media-Profile
- Dateiformate
- .jpg: für Web mit weißem Hintergrund
- .png: für Web mit transparentem Hintergrund
- .svg: für Web mit transparentem Hintergrund und vektorbasiert (unbegrenzt skalierbar)
- .pdf: für den Druck mit transparentem Hintergrund und vektorbasiert (unbegrenzt skalierbar)
- .eps oder .ai: für zukünftige Anpassungen vom Designer
- Farben
- Original Logofarben
- Einfarbig in allen Corporate Design Farben
- Weiß
- Größen (Pixel-Größe abhängig vom Logoformat)
Grundsätzlich gilt: Lass dich am besten von Experten*innen bei deiner Logoentwicklung umfänglich beraten, bevor es an das Designen geht! Damit erschließen sich dir mehrere Chancen. Erstens bist du vollumfänglich mit deiner Logo-Gestaltung zufrieden. Zweitens nehmen deinen Kunden*innen dein Signet positiv an. Drittens ergibt sich ein langfristiger Wettbewerbsvorteil für dein Business.
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