Verschiedene Papiersorten für den Druck von Werbemitteln und Papier-Eigenschaften

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Endlich ist dein Werbemittel fertig und es geht an den Druck. Doch schon stehst du vor den nächsten Fragen: Welche Papiersorte kommt für den Druck infrage? Wie sieht dein Werbemittel am besten aus? Im optimalen Fall testet man verschiedene Proben auf die Papier-Eigenschaften und sucht sich das Wunschmaterial aus. Aufgepasst: je nachdem, wie ein Werbemittel weiterverarbeitet werden soll, gibt es noch einige Kniffe zu beachten, um ein hochwertiges gedrucktes Werbemittel zu erhalten.

 

Verwendung von Papiersorten für den Druck von Werbemitteln

  • Briefpapier – Offset-, Natur- oder Recyclingpapier / 80 – 120 g/m²
  • Visitenkarte – Bilderdruckpapier, Postkartenkarton / 250 – 400 g/m²
  • Briefumschlag – Recycling-, Natur- und Offsetpapier / 80 – 90 g/m²
  • Flyer – Bilderdruck-, Offset-, Natur-, Recyclingpapier / 80 – 400 g/m² je nach Weiterverarbeitung
  • Broschüre – Bilderdruck-, Offset-, Natur-, Recyclingpapier / Umschlag 170 – 300 g/m² / Innenseiten 90 – 130 g/m²
  • Schreibblock – Offsetpapier / 80 – 90 g/m²
  • Plakate – Affichenpapier / 115 g/m²

 

Papierart und Papier-Eigenschaften

Während mit gestrichenen Papieren dank glatter Oberfläche leuchten Farben im Druck erzielt werden, wirken ungestrichene Papiere mit leicht rauer Struktur natürlicher.

Papiersorten für den Druck von Werbemitteln Papier-Eigenschaften Papierfarbe Grafika Design

 

» Bilderdruckpapier – gestrichen (1,2)

Das Bilderdruckpapier hat eine glatte Oberfläche und kann glänzend (1) oder matt (2) bestellt werden. Es eignet sich gut für Bilder und große, kräftige und dunkle Farbflächen, da das Papier die Farbe nicht so stark aufsaugt wie ungestrichene Papiere. Somit bleiben Konturen scharf, Details gut erhalten und die Farben leuchtend. Weißes Bilderdruckpapier hat einen leicht gelblichen, warmen Farbstich.

 

» Offsetpapier – ungestrichen (3)

Das typische Heimdruckerpapier ähnelt dem Offset-Papier sehr stark. Es ist nicht gestrichen und hat eine leicht raue und „gröbere“ Oberfläche, welche die Farbe „aufsaugt“. Diese erlaubt es, das Papier im Nachhinein noch weiter zu bedrucken, einen Stempel aufzubringen oder mit jedem normalen Stift darauf zu schreiben. Beim Design sollte der aufsaugende Effekt mit bedacht und bei Bedarf weniger Farbflächen oder hellere Farben genutzt werden. Weißes Offsetpapier hat einen bläulichen und kühlen Farbstich.

 

» Naturpapier – ungestrichen (4)

Das Naturpapier ähnelt in seinen Eigenschaften dem Offsetpapier. Es hat eine feinere Oberfläche, wodurch Details besser und akkurater gedruckt werden können. Weiterhin ist Naturpapier häufig creme/beige/gelblich in warmer Nuance.

 

» Recyclingpapier – ungestrichen (5)

Abhängig vom Aufheller-Anteil im Papier kann Recycling-Papier Hellweiß oder Mittelgrau sein. Ansonsten gleicht es dem Offset-Papier in seinen Papier-Eigenschaften.

 

» Affichenpapier – ungestrichen (6)

Affichenpapier wird für Plakate verwendet. Die weiße Vorderseite ähnelt leicht gräulichem Bilderdruckpapier. Als Besonderheit ist die blaue Rückseite zu nennen, welche das Durchscheinen verbindet und als Papiersorte für den Druck eine blickdichte Eigenschaft verleiht.

 

» Chromosulfatkarton – gestrichen & ungestrichen (7)

Chromosulfatkarton vereint die Charakteristika von gestrichenem und angestrichenem Papier. Die Vorderseite ist gestrichen und eignet sich hervorragend für Bilder, während die Rückseite ungestrichen ist und wie beim Offsetpapier gut beschrieben werden kann. Mit dieser Papiersorte werden häufig Postkarten produziert, um trotz Schreibfähigkeit das bestmögliche Ergebnis mit der bebilderten Front zu erzielen.

 

Besondere Papiersorten für den Druck von Werbemitteln

Papiersorten für den Druck von Werbemitteln Papier-Eigenschaften Papierfarbe Grafika Design

Viele Druckereien bieten neben den gebräuchlichen Papiertypen noch folgende Spezial-Papiere für den Druck von Werbemitteln an:

  • Mulitlayer/Luxcore: zwischen zwei weiße Papiere wird ein farbiger Karton geklebt
  • Holz/Metall: das Material wird partiell abgetragen und bedruckt
  • Strukturpapier: hier sollte durch die unterschiedliche Oberflächenstruktur auf eine ausreichende Strichstärke und Schriftgröße geachtet werden
    • Holzschliffpappe (8)
    • Leinenpapier (9)
  • Transparentes Polypropylen (10): das Material ist leicht milchig und durchsichtig, daher scheinen Motive und Schrift auf der Rückseite spiegelverkehrt durch
  • Farbiges Papier: Die verschiedenen Grundfarben des Papiers mischen sich optisch mit der Druckfarbe und es kommt so zu einem verändertem Farbton
    • Goldpapier (11), Silvester (12), Karton mit Metallic-Effekt (13), Chromolux Perlmutt (14) (wirken sehr edel und wertig)
    • Neonfarben (15) (vor allem für Plakate mit einfarbigem Druck in Schwarz verwendet)
    • Chamois (gelblich-beige)

Neben diesen Papierarten bieten Individual-Druckereien eine unendliche Anzahl an verschiedenen Papiertypen an, welche direkt beim Papierhändler bestellt werden. Damit können für wichtige Werbemittel oder für einen hochwertigen und einzigartigen Touch Papiere mit ganz bestimmten Eigenschaften angefordert werden. Hier lohnt sich eine Beratung der Druckerei und die Kosten-Nutzen-Abwägung.

 

Papiereigenschaften und die Verarbeitung und Nutzung von Werbemitteln

Bei der Auswahl der Papierart für den Druck von Werbemitteln gilt es, die Verarbeitung zu beachten.

Soll ein Papier gefaltet werden, sollten Farbflächen wenn möglich nicht im Falz liegen, da in dieser Stelle das Papier leicht aufreißen kann. Um dies vor allem bei Papieren mit hoher Grammatur (sehr dickem Papier) zu vermeiden, kann mit einer Rillmaschine vorher eine Nut für den Falz in das Papier gedrückt werden.

Ungestrichenes Papier mit einer rauen Oberfläche kann mehr Farbe aufnehmen, weshalb die Farben dunkler als bei gestrichenem Papier wirken können. Konturen wirken bei gestrichenem Papier feiner.

Da einige Farben mit den 4 Grundfarben schwer zu mischen sind, gibt es eine Auswahl bereits vorgemischt als Sonderfarben. Dazu gehören auch Metallic-Farben wie Gold und Silber.

Um eine optimale Nutzung deiner Materialien zu gewährleisten, sollte dies vor dem Druck bedacht werden. Je dicker das Papier, desto weniger anfällig für Knicke und Eselsohren ist es. Jedoch wird es damit auch schwerer, was z. B. beim Versand per Post mit einkalkuliert werden muss und die Kosten sinken oder wachsen lassen kann oder die kleine Broschüre sehr hoch in der Breite macht.

 

Veredelung von Papieren

Zur Hervorhebung oder Steigerung der Hochwertigkeit kann der durchsichtige, leicht oder stark erhabene UV-Lack oder Relieflack punktuell als Spotlack oder flächendeckend eine oder mehrere Seiten deiner Werbemittel aufwerten.

Eine Heißfolienprägung ist beispielsweise für Weihnachtskarten beliebt. Damit werden punktuell Motive in Gold, Silber oder Metallic-Farben (Rot, Blau, …) hervorgehoben.

Die Laminierung des Papiers für den Druck mit Folie kann neben einem verändertem haitischem Effekt (Soft-Touch, matt, glänzend) auch Vorteile wie eine längere Lebenszeit von nun vor Wasser und Schmutz geschützten Speisekarten oder ähnlichem mit sich bringen.

Beim Letterpress (Prägung) werden Teile des Motivs unterstützend nach unten gedrückt und eine unterschiedliche Papierhöhe geschaffen.


 

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